Vernissage: Donnerstag, 25.6.2009, 18.00 bis 21.00 Uhr
Finissage: Donnerstag, 20.8.2009, 18.00 bis 21.00 Uhr
Wir freuen uns, Ihnen anlässlich unserer Galerieeröffnung Arbeiten von Silva Preiss (*1927 in Zürich) präsentieren zu können.
Ursprünglich an der Fachklasse für Malerei an der Kunstgewerbeschule Zürich (heute: Zürcher Hochschule der Künste) ausgebildet, war die Malerin lange Zeit durch ihr Familienleben absorbiert, sowie durch ihre Tätigkeit als Mal- und Zeichenlehrerin an verschiedenen Privatschulen. 1977 eröffnete sie eine eigene Malschule für Erwachsene, die sich als sehr erfolgreich erwies, und widmete sich in der Folge ausschliesslich der Malerei. Zuletzt hatte Silva Preiss im Jahr 2001 eine Einzelausstellung in der Galerie Ruth Maurer, Zürich und 1997 in der Galerie Marie-Louise Wirth eine Ausstellung zusammen mit Carolina Nazar.
Silva Preiss ist oft mit ihrem Skizzenbuch unterwegs und hält alltägliche Szenen, momentane Eindrücke, Menschen oder Landschaften mit Zeichenstift und Gouache fest. Neben ihren inneren Bildern bilden diese Skizzenbücher den Ausgangspunkt für ihre Bildkreationen. Für ihre Themen hat sie die verschiedensten Stile entwickelt, die bald gestisch, bald lyrisch-expressionistisch, bald abstrakt-figurativ, bald plakativ und karikaturistisch anmuten. Zum Beispiel hat sie die ziemlich schroffe Nordküste von Mallorca skizziert und als weiche, sanft geschwungene, aus dem Meer in den Himmel ragende Konfigurationen umgesetzt und dadurch die Meeresstücke zu stimmungsvollen Impressionen verdichtet. Dagegen leben die mit einem konzisen Stift ausgeführten Tierfiguren und Blumen von der Verknappung ins Zeichenhafte. Die neu entstandene Serie von Déchirages kreist um lebhaft bewegte Figuren oder Gruppen, die aus farbigem Papier gerissen sind. Insgesamt wirken die atmosphärisch oft stark aufgeladenen Arbeiten in ihrem intensiven Farbauftrag sehr unmittelbar, frisch und lebendig. So begegnet uns in den Galerieräumen eine ganz eigene, vielfältige Welt, in der dennoch alles mit allem zusammenhängt.
Text: Dominique von Burg